Fondspolizzen zogen Hybriden und Klassikern davon
(kunid) Fondsgebundene Produkte waren damit rentabler als Hybridprodukte mit 4,0 % (Österreich: 6,1) und Produkte mit Gewinnbeteiligung (EWR: 1,3 %, Österreich: 0,9). Das sind Ergebnisse aus einem von der Eiopa untersuchten Sample.
Versicherungsanlageprodukte (IBIPs) – fondsgebundene, Gewinnbeteiligungs- und Hybridprodukte – haben im Jahr 2021 von der „postpandemischen Markterholung“ profitiert und den Anlegern positive Renditen beschert.
Das stellt die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (Eiopa) fest, die kürzlich ihren diesjährigen „Costs and Past Performance Report“ veröffentlicht hat. Sie analysiert darin die Renditen und Kosten von Versicherungsanlage- und Pensionsprodukten im Jahr 2021.
Das Sample fußt auf fondsgebundenen Produkten mit 171,6 Milliarden Euro Bruttoprämie, was 80 % des europäischen Marktes entspricht, sowie Gewinnbeteiligungsprodukten mit 17,5 Euro Milliarden Prämie (58 % des Marktes) und Hybridprodukten mit 294,4 Milliarden Euro Volumen.
Höchste Nettorendite bei fondsgebundenen Produkten
Die untersuchten fondsgebundenen Produkte unter den IBIPs erzielten im prämiengewichteten Durchschnitt eine Nettorendite 9,4 Prozent (2020: 7,5). In Österreich waren es 8,3 % (2020: 1,2).
Für Gewinnbeteiligungsprodukte werden 2021 EWR-weit 1,3 % Rendite ausgewiesen, nachdem es 2020 1,6 % waren. In Österreich waren es in beiden Jahren 0,9 %.
Hybridprodukte erbrachten im EWR-Schnitt 4,0 % Rendite (Österreich: 6,1 %), nach 4,8 % im Jahr 2020 (Österreich: 7,3 %).
Prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge
Für die österreichische prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge sind im Bericht ebenfalls wieder Zahlen zu finden. Unterschieden wird dabei zwischen Varianten, die „fondsgebundenen Produkten ähnlich sind“ und solchen, die traditionellen Gewinnbeteiligungsprodukten ähneln.
Die Auswertung für die erste Kategorie basiert auf sieben Produkten. Hier wurde für 2021 eine durchschnittliche Rendite von +7,8 % (2020: –5,3 %) eruiert. Der Fünfjahresschnitt für 2017 bis 2021 beträgt 4,5 %. Die Kosten 2021 werden mit 2,3 % beziffert.
In der zweiten, „gewinnbeteiligungsähnlichen“ Kategorie wurden sechs Produkte untersucht. Für 2021 gibt der Bericht hier einen durchschnittlichen Renditewert von 0,7 % (2020: 0,8 %) an, für den Fünfjahresschnitt 0,6 %. Die Kosten 2021 werden mit 1,3 % angegeben.
Nachhaltigkeit nützte fondsgebundenen Produkten
Vorläufige Zahlen auf Basis einer beschränkten Stichprobe weisen laut Eiopa darauf hin, dass Produkte mit Nachhaltigkeitsmerkmalen 2021 sowohl renditestärker als auch kostengünstiger gewesen sind als ihre „Nicht-ESG“-Pendants.
Fondsgebundene Produkte mit Nachhaltigkeitsmerkmalen lieferten im EWR-Schnitt eine Nettorendite von 11,2 % und Kosten von 2,1 %. Im Nicht-ESG-Bereich beliefen sich die entsprechenden Werte auf 9,4 bzw. 2,3 %.
Geringste Kostenbelastung bei Gewinnbeteiligungsprodukten
Noch ein Blick auf die Kostenseite: Hinsichtlich der Kosten (Reduction in Yield) bei fondesgebundenen Produkten spricht die Eiopa von einem leichten Rückgang um fünf Basispunkte, und zwar von EWR-weit 2,7 % (Österreich: 2) auf 2,2 % (Österreich: 2,5).
Gewinnbeteiligungsprodukte sind dennoch geringer kostenbelastet. Der EWR-Wert stieg im Jahresvergleich jedoch von 1,0 auf 1,9 %, der österreichische blieb mit 1,2 % stabil.
Bleiben noch Hybridprodukte: Im EWR-Schnitt betrugen die Kosten 2,3 % (2020: 2,2), im Österreich-Schnitt sanken sie von 2,5 auf 2,0 %.